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Meditation durch Asanas

  • Vicky Lardschneider
  • 31. Jan. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 18. Feb. 2023

Wie du den inneren Raum in dir selbst findest, während deiner Asana Praxis

Vor einigen Monaten habe ich bei einem wunderbaren Yogalehrer täglich Stunden genommen, die eine Mischung zwischen Hatha- und Yinstunden waren. Damit du ein Gefühl für die Stunde (75min) bekommst: Insgesamt haben wir mit einer 15 minütigen Meditation gestartet, anschließend ca. 5 Asanas pro Yogaeinheit praktiziert (je nach Asana sind das 3-5 Minuten pro Asana/pro Körperseite). Nun ist bei dieser Art von Stunden natürlich klar, dass keine dieser Asana ein Handstand oder ein Rad ist. Es sind v.a. Vorbeugen, stehende Haltungen oder Umkehrhaltungen. Ich für mich, habe diese Art von Yoga lieben gelernt. Je mehr Zeit ich für eine Asana habe, desto intensiver komme ich ins Spüren von meinem Körper, meinen Gefühlen, meinen Gedanken. Das Zusammenspiel und der Fokus auf die Leere im Inneren ist hierbei genau die Challenge.

Es ist eine physische Yogapraxis, in der man den meditativen Teil sehr präsent spüren und lernen darf. Denn je länger du in einer Position bist, die du hältst, desto weniger ist dein Kopf mit deinen Gedanken abgelenkt. Umso mehr, lernst du deine aufkommenden Gedanken aka dein Ego wahrzunehmen, weiterzuschieben und dich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Nun sitze ich also in dieser Vorbeuge für 3-4 Minuten, merke wie es zwickt und zwackt, ich mir schwer tue loszulassen und meine Gedanken bei Allem sind, außer meinem Atem und meiner Essenz, hier und jetzt auf der Matte. Nun gibt es in diesen Momenten zwei Möglichkeiten damit umzugehen. 1. Ich kämpfe 75 minuten, in jeder Asana gegen mich an, richte mein Bewusstsein darauf, wie innere Aggression, Frust oder Gegenhaltungen aufkommen und lasse meinem Ego freien Lauf. 2. Ich nehme bewusst war, dass mein Ego laut aufschreit. Lasse es aber dann leiser werden, indem ich mich auf den Anker meines Körpers und die Gegenwart, das Jetzt konzentriere. Und durch den Körper und die Akzeptanz der Situation in den friedvollen Raum in mir gelange. Über die 2. Möglichkeit möchte ich jetzt reden und darüber, wie du meditativ mit dir selbst in den physischen Asanas umgehen kannst und in diesen inneren Raum tauchen kannst.

Gerne kannst du das auch gleich mal probieren. Z.b. mit einer sitzenden Vorbeuge (Paschimottanasana)


Komme also in deine jeweilige Position, atme bewusst 2-3 mal tief ein und aus, um in der Position und in dir anzukommen. Auf deiner Matte, in deinem Körper. Schließe gerne deine Augen.

Schicke nun deine Aufmerksamkeit zu deinem körperlichen Zustand. Nimm wahr, an welchen Stellen Spannung vorliegt und in welchen Stellen Entspannung. Wander mit deiner Wahrnehmung zu den Stellen, die sich unangenehm anfühlen. Versuche nun dort bewusst locker zu lassen. Evtl. den anspannenden Muskel bewusst loszulassen. Wenn du das ganz aufmerksam machst, wirst du merken, dass dies tatsächlich funktioniert. Alternativ kannst du diese Stelle einmal bewusst anspannen, um die körperliche Ansteuerung zu spüren. Somit fällt es danach leichter genau dort loszulassen.

Mache das an all deinen Stellen deines Körpers, die sich angespannt anfühlen.


Richte nun deinen Fokus auf deine Atmung. Beobachte deine Atmung. („Be the observer of you own breath“). Wohin fließt deine Atmung. An welche Körperstellen spürst du den Atem gehen. An welchen Körperstellen nicht.

Versuche nun, deine Atmung so zu vertiefen und bewusster werden zu lassen, dass jede derzeit „unbeatmete“ Stelle deines Körpers mit Sauerstoff versorgt wird.


Hast du deine Atmung an jede Stelle geschickt, lass deinen Atem nun so weiter fließen und richte deinen inneren Blick auf die Stelle zwischen deinen Augenbrauen.

Dein Fokus liegt nun auf deiner Atmung und der Stelle zwischen deinen Augenbrauen.

Schweifst du ab, kein Problem. Sobald du dies bewusst wahrnimmst, richte deine Aufmerksamkeit wieder zurück auf Atmung und drittes Auge.


Spüre wie dein Körper immer weicher wird. Du körperlich immer mehr loslassen kannst und mit deinem Fokus, ganz klar und fokussiert in deinem eigenen Zentrum bist. Dem Zentrum deiner Atmung, deinem Hier und Jetzt.

Spüre wie du von der Erde getragen wirst und mehr und mehr der Beobachter deiner körperlichen Hülle willst, mit einem ganz präsenten klaren Geist.


Spüre diesen Inneren Raum in dir. Ein Raum kompletter Leere. Gefüllt mit Frieden und Stille. Spüre wie du diesen inneren Raum in dir, immer größer werden lassen kannst. Tauche in diese Leere ein. Diese stille und friedvolle Leere.


Erinner dich daran, dass du diesen Raum immer bei dir hast und jederzeit dorthin zurückkehren kannst, wenn du dir Zeit für dich nimmst und mehr und mehr vom Außen in dein Inneres kehrst. Wenn du soweit bist, komme langsam aus deiner Haltung raus. Lege dich in Savasana Haltung auf deinen Rücken, auf deine Matte. Beine und Arme leicht von dir weggestreckt. Spüre nach.

Öffne sanft deine Augen.



Lass mich gerne wissen, ob dir dieser Beitrag geholfen hat, in lang gehaltenen Asanas mehr in dein Inneres zu kommen.


Ich unterrichte zwar derzeit hauptsächlich auf Deutsch, möchte aber dennoch diesen Satz, der bei mir so viel verändert hat auf Englisch schreiben. Da ich über den Englischen Satz Zugang dazu bekommen habe:



„Your head is abundant. Feel this empty room inside of you. There is only peace and silence.“



Hab einen wundervollen Tag, Deine Vicky



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